Zielsetzung

Historie

1896 wurde in Dresden der „Verein für historische Waffenkunde“ gegründet, der Vorläufer der heutigen Gesellschaft. 1921 erweiterte sich die Thematik auch auf die Kleidungsforschung. Nachdem der Verein 1944 sein Wirken einstellen musste und 1949 offiziell erlosch, erfolgte 1951 in Berlin die Neugründung als „Gesellschaft für Historische Kostüm- und Waffenkunde“, 1959 wiederum in Berlin dann als „Gesellschaft für Historische Waffen- und Kostümkunde e. V.“.

Zielgruppen

Die Gesellschaft bietet all jenen ein Podium, die sich beruflich oder privat mit der historischen Waffenkunde und der Kleidungsforschung beschäftigen. Museen, Universitäten und andere Fachinstitutionen leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Die Forschungen über historische Waffen und deren Zubehör stehen gleichwertig neben der wissenschaftlichen Beschäftigung mit der Kleidungskultur aller Epochen. In jüngerer Zeit treten vermehrt materialkundliche und technologische Fragestellungen sowie Beiträge der experimentellen Forschung hinzu.

Inhalte

Die Gesellschaft versteht sich als internationales Kommunikationszentrum für die historische Waffenkunde in ihrer weit verzweigten Thematik, von der Erforschung historischer Blankwaffen über das Studium früher Feuerwaffen bis hin zur wissenschaftlichen Harnischkunde. Militärische Aspekte spielen dabei ebenso eine Rolle wie der Stellenwert der Waffe als Kunstwerk mit allen kulturhistorischen Facetten. Der zeitliche Rahmen reicht von der Antike bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Studium moderner Waffen gehört damit nicht zu den in der Gesellschaft gepflegten Forschungsgebieten. Mitglieder der Gesellschaft sind neben Fachwissenschaftlern der wichtigsten Museen der Welt auch Mitarbeiter bedeutender Auktionshäuser, Restauratoren und Sammler vielfältigster Spezialgebiete.
Zugleich präsentiert sich die Gesellschaft als internationales Forum der Kleidungs- und Modegeschichte. Während in den 1920er-Jahren die zusätzliche Thematik mit den vielfältigen Beziehungen zwischen Bewaffnung und männlicher Bekleidung begründet wurde, richtete sich der Blick alsbald auf die gesamte Palette kleidungsgeschichtlicher Themen. Heute ist an die Stelle der traditionellen Kostümkunde eine breit gefächerte Kleidungsforschung einschließlich der zivilen und militärischen Uniformologie getreten. Sie findet ihre vielfältigen Sujets in der kulturhistorischen, volkskundlichen und militärgeschichtlichen ebenso wie in der anthropologischen, technologischen und textilgeschichtlichen Auseinandersetzung mit Kleidung. Anders als im waffenhistorischen Bereich reichen die Themen hier bis in die Gegenwart.

Die Gesellschaft ist eine fachwissenschaftliche Vereinigung, die auf fundierte Meinungsvielfalt und neue Erkenntnisse in Forschung und Lehre größten Wert legt.

Zeitschrift

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Arbeit der Gesellschaft werden in der Zeitschrift „Waffen- und Kostümkunde“ publiziert, die seit 1959 in ihrer dritten Folge erscheint. Der Bezug der Zeitschrift ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Die „Waffen- und Kostümkunde“ erscheint jährlich in zwei Heften, die zusammen circa 200 Seiten umfassen. Die Zeitschrift ist für die Betreuung öffentlicher und privater Sammlungen ebenso von Interesse wie für Studierende dieser Disziplinen historischer Forschung. Sie richtet sich an Waffen- und Kleidungshistoriker, Kunst- und Kulturhistoriker, Volkskundler, Archäologen und Restauratoren. Auch für den spezialisierten Kunst- und Antiquitätenhandel, Kostümbildner und Requisiteure bei Theater, Film und Fernsehen bietet sie eine Fülle von Informationen.

Tagungen und Exkursionen

Neben dem individuellen Austausch von Informationen bieten regelmäßige Zusammenkünfte, vor allem die zweijährig stattfindenden Jahrestagungen, der Gesellschaft Gelegenheit, Vorträge zu hören und neue Forschungsergebnisse zu diskutieren. Diese Tagungen finden an Orten mit bedeutenden Sammlungen historischer Waffen, Rüstungen und Kleidung statt, wobei einschlägige Museen als Gastgeber fungieren. Im Wechsel mit den Tagungen finden alle zwei Jahre Fachexkursionen zu ebenfalls herausragenden Sammlungen statt.